In diesem Jahr feiern wir das 20. Jubiläum der Volksversammlungsgründung des Kasachstans (VVK). Die VVK wurde als ein Konsultations- und Beratungsorgan zur Unterstützung des Präsidenten gegründet, und übt mittlerweile eine bedeutende Brückenfunktion zwischen verschiedenen sozialen Instituten des Staates aus.
Kasachstan ist der erste Staat im GUS-Raum, der der Gründung eines solch einzigartigen zwischennationalen Institutes einen hohen Stellenwert beigemessen hat. Der Präsident Nursultan Nasarbayev, der maßgeblich zur zwischenkonfessionellen und zwischenethnischen Verständigung beigebracht hat, wiederholt öfter: „Nur da, wo die Harmonie herrscht, herrscht der Wohlstand“. Anders gesagt, die Harmonie und Verständigung unterschiedlichern Volksgruppen, trägt wesentlich zum Wohlergehen des gesamtes Landes bei.
Die erfolgreiche Erfahrung der vom Kasachstan ausübenden zwischenethnischen Politik fand weltweite Annerkennung und weckte das Interesse der Länder mit einer ähnlichen ethnischen Vielfalt. Zum Beispiel, Friedens- und Übereinstimmungszentrum des Kasachstans in London, das die einzigartige zwischenethnischen Modell der Toleranz und der öffentlichen Einverständigung präsentiert. Das Werk unter dem Titel „Kasachstan: die Integralmatrix der Einheit und des Einverständnisses“ war auf europäischen Sprachen veröffentlicht.
Die Hauptstadt Kasachstans – Astana gilt als das Kultur- und Religionszentrum. Es ist der Ort, an dem sich die Vertreter aller Weltkonfessionen sich schon viermal zum Gipfeltreffen zusammentrafen und wo die Entscheidungen für lebenswichtige Fragen getroffen wurden. Diese Dialoge spielen eine bedeutende Rolle für die globale Konfliktprävention und eine Annäherung von verschiedenen Kulturen.
In diesem Jahr findet das 5. Gipfeltreffen der Welt- und traditionellen Religionen vom 10. bis zum 11. Juni 2015 in Kasachstan statt. Das Hauptthema ist Dialog um des Entwicklungs- und Friedenswillen zwischen den Religionsvertretern und Politikern. Die Teilnehmer des Forums sind die Vertreter der traditionellen Religionen, diese beinhalten das Christentum, den Islam, den Judaismus, den Buddhismus, den Taoismus, den Schintoismus, den Hinduismus, sowie einige große internationale Organisationen. Das erste Treffen fand in Astana im September 2003, seine Teilnehmer waren die Religionsvertreter und Honorargäste aus 13 Ländern Europas, Asiens, Afrikas und des Nahen Ostens. Diese Treffen findet einmal in drei Jahren statt.
Im Sinne der heutigen angespannten Situation in verschiedenen Weltregionen wie bewaffnete Konflikte und die Versuche der Entfesslung der neuen Zivilisationsherausforderungen von verschiedenen Gruppen und Organisationen, ist der Dialog zwischen den Vertretern der Weltreligionen höchst aktuell. Es ist die Zeit einen Weg zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen religiösen Vereinigungen und politischen Institutionen zu finden, um zu einem friedlicheren und einheitlicheren Zusammenleben beizutragen.
Es ist notwendig ein gemeinsames Verständnis zu erreichen, damit die Menschen aufhören, die Begriffe „Terrorismus“ und „Religion“ zu identifizieren.
Es ist sehr wichtig seiendes Ding wie friedliche Koexistenz der Vertreter der verschiedenen Religionen, Glaubensrichtungen und Überzeugungen zu zeigen. Es könnte dadurch Menschen, die sich von terroristischen oder extremistischen Vereinigungen haben beeinflussen lassen, nicht nur den Weg weisen, sondern auch auf den Wert des Menschenlebens akzentuieren. In dieser Frage ist es wichtig religiösen als auch politischen Leaders sich laut äußern zu lassen.
Ein weiterer bedeutender Punkt ist, dass die Republik Kasachstan eines der wenigen Länder des postsowjetischen Raumes ist, das sich mit Stabilität rühmen kann. Es gab keinen einzigen Massenprotest oder Konfrontationen aufgrund von ethnischen oder religiösen Auseinandersetzungen.
Die Regierung mit dem Präsidenten Nursultan Nasarbayev an der Spitze hat es durch eine gezielte Innenpolitik geschafft, Kasachstan nach Idee eines modernen, offenen und konkurrenzfähigen säkularen Staates aktiv weiterzuentwickeln und voranzubringen.
Kasachstan ist ein Platz für die Durchführung des zwischenkulturellen Zivilisationsdialoges der auf die Verständnisannäherung nach den Schlüsselproblemen der modernen Weltordnung zwischen Osten und Westen gerichtet ist.
Die positive Entwicklung Kasachstans fand international auf höchstem Niveau Anerkennung. UN-Generalsekretär Kofi Annans und der ehemalige Papst Johann Paul II, der Kasachstan im Jahr 2001 besuchte, sagten Kasachstan könne als ein Land, in dem Menschen interschiedlicher Konfessionen und ethnischer Zugehörigkeit friedlich zusammenleben können, anderen Länder als Beispiel dienen.
Jedoch ist die Arbeit noch lange nicht beendet, die Rolle der repräsentativen politischen Instanzen hat sich wesentlich geändert. Eine der wichtigsten Neuerungen der Verfassungsreform war die Vergrößerung der Anzahl der Abgeordneten im Unterhaus des Parlamentes der Republik Kasachstan – Mashilis. Heute werden neun Abgeordnete direkt von der VVK gewählt. Die Doktrin der nationalen Einheit, in der die Ziele, die Aufgabe und die Prinzipien der nationalen Politik abgefasst sind, wurde als das wegweisende Dokument angenommen.
Kasachstan beherbergt die Vertreter von mehr 130 Nationalitäten, 3000 religiöser Vereinigungen und über den 140 Konfessionen, die alle friedlich koexistieren. Es ist daher ein idealer Veranstaltungsort für den zwischenkulturellen Dialog. Während der letzten zwei Jahrzehnte wurden im Land 22 republikanische und regionale national-kulturelle Zentren gegründet, die 470 Organisationen auf unterschiedlichen Ebenen vereinigen.
In Kasachstan gibt es mehr als 100 nationaler Schulen, 170 sonntägliche Schulen, wo insgesamt 23 Sprachen gelernt werden können. In drei Schulen der nationalen Wiedergeburt sind 29 Abteilungen mit der Lehre und der Förderung der zwölf Muttersprachen betraut. Die jährlichen Volksfeiertage Naurys, die Fastnachtswoche, Sabantuj und Weihnachten, die eigentlich religionsspezifisch sind, sind inzwischen für das ganze Land traditionell geworden.
Die VVK arbeitet eng mit internationalen Organisationen und Instituten anderen Staaten zusammen. Unter Mitwirkung der OSZE wurde das Geistwissenschaftliche Forschungszentrum für Problemerforschung der zwischennationalen Beziehungen gegründet.
Die internationalen Beziehungen der national-kulturellen Zentren vertiefen und weiten sich mit den historischen Heimaten zunehmend aus. Am aktivsten läuft dieser Prozess in der aserbaidschanischer, armenischer, griechischer, dunganischer, jüdischer, karatschajewo-balkarischer, koreanischer, deutscher, polnischer, tatarischer, türkischer, turkmenischer, ukrainischer und nicht zuletzt russischer Diaspora. Sowie verwirklichen sich die engen Kontakte mit den russischen Regionen, die an Kasachstan grenzen.